Heute durfte ich mit Anïta den Wanderschäfer Hans besuchen. Er wandert mit 800 Bähs bis Ende März eine geplante Route, um die Wiesen zu begrasen. Die beiden Esel und die drei Hunde die ihn begleiten, sind Mitarbeiter und runden das schöne Bild ab
obwohl ich ja von meinen Qualitäten weiss, war ich tief beeindruckt. Die Hunde sagen den Schafen, was sie zu tun haben, und diese nehmen das ohne Widerspruch an. Während die Zweibeiner über Entwurmung, Lämmer, Fütterung, gemeinsame Bekannte, und den Schutz vor dem Wolf usw. geplaudert haben, sass ich ganz still auf Abstand und habe gestaunt. Die Herde war nahe eine 80er Strasse, und die Autofahrer sind so, wie man sie kennt. Ohne Rücksicht, ohne Empathie, wird da drauf los gebrettert.
Da kommt das Postauto.... er muss abzweigen auf die schmale Strasse... weit ausholen und ein paar Schafe fanden leckere Gräser just am Rand. Ich spüre, wie sich bei Anïta alles anspannt. " Shiro Border", das knappe Kommando seitens Hans genügt dem schwarzen, wie von einem Bogen abgeschossen, den Rand, "das Border", von den Schafen frei zu machen. Ohne murren dislozieren alle Wollies in die Wiese und das Postauto kann ungehindert vorbei fahren. Aufatmen. Hans sagt, dass er in solchen Momenten eher Angst um seinen Hund hat. Der ist so in seinem Job gefangen, dass er das Postauto ausblendet.
Und wieder einmal mehr wäre doch ein bisschen Mit denken gefragt. Wie wenig würde es brauchen, kurz mal weg vom Gas, die Schönheit dieser wunderbaren Herde geniessen, um dann seinen Weg fort zu setzen.
Der mitgebrachte Kaffee ist ausgetrunken, das Brötli gegessen und ich merke, dass Anïta gern mit der Gruppe mitgegangen wäre. "Aber da musst du noch ganz viel mehr lernen, Mouvie," sagt sie während sie mich streichelt.
Hmmmm, denke ich, wir haben zu Hause noch viel zu tun, bis wir unseren Wollies die Steinchen zwischen den Klauen entfernt haben, und da braucht es meine Mitarbeit wirklich.
bis bald, eure Mouvie
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